„An einem heißen, viel zu heißen Tag im Mai 1965 stand mein Vater noch früher auf als sonst.“
So der erste Satz von „Sechs Koffer“. In seinem autobiographischen Roman erzählt Maxim Biller in sechs Kapiteln die außergewöhnliche Geschichte seiner jüdischen Familie von 1965 bis 2016. Schmil Gregorewitschs Söhne, einer davon Billers Vater, emigrieren von Moskau nach Prag, dann weiter nach Hamburg, Zürich oder Rio. Doch welcher der Brüder hat den in Moskau verbliebenen „Taten“, den Großvater, verraten, der daraufhin wegen Schwarzmarktgeschäften zum Tode verurteilt und hingerichtet wird. Und welche Rolle spielt Natascha, die zwar Billers Onkel Dima geheiratet hat, aber eigentlich schon immer seinen Vater liebt? Die Bespitzelung durch den Staat reicht bis tief in die Familie hinein und schafft eine Atmosphäre des Misstrauens, die weit bis in das „westliche“ Leben der Familie fortwirkt. Authentisch, mit bissiger Ironie, aber niemals verurteilend beschreibt der Autor die Figuren - seine Verwandten - in diesem feinsinnigen Buch, in dem ein Stück europäischer Geschichte lebendig wird.
Kiepenheuer&Witsch 2018, 198 Seiten
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