„According to family legend, Ferguson’s grandfather departed on foot from his native city of Minsk with one hundred rubles sewn into the lining of his jacket, traveled west to Hamburg through Warsaw and Berlin, and then booked a passage on a ship called the Empress of China, which crossed the Atlantic in rough winter storms and sailed into New York Harbor on the first day of the twentieth century.”
Ein würdiger Anfang für dieses Monumentalwerk, in dem Paul Auster der Frage nachgeht, inwiefern die äußeren Umstände unseren Lebensweg beeinflussen. Was ist Schicksal? Was Zufall? Was unsere eigene Entscheidung? 4,3,2,1 – das sind vier mögliche Leben des jungen Archie Ferguson, Enkel des 1900 aus Russland in die USA emigrierten Ferguson. Durch minimale Verschiebungen im „Raum-Zeit-Kontinuum“ nehmen sie völlig unterschiedliche Verläufe, doch viele Vorzeichen bleiben auch gleich. So die intellektuelle Begabung des Protagonisten, die sich jedoch in vollkommen verschiedenen Bereichen ausformt (literarisch, musikalisch, cineastisch) und – besonders interessant – das Personeninventar. Zum Beispiel Amy, die in den verschiedenen Leben jedes Mal eine herausragende Rolle spielt, mal als unerreichte Angebetete, mal als beste Freundin, mal als Geliebte oder Partnerin. Auster erforscht akribisch die intellektuellen, physischen, sexuellen, politischen Möglichkeiten eines Lebensentwurfs. Es empfiehlt sich, Notizen zu machen, um den Überblick über Personen und Lebenswege nicht zu verlieren. Die Lektüre ist ein Projekt, aber absolut fesselnd und es lohnt sich unbedingt.
Faber & Faber 2017, 866 Seiten (auf Deutsch auch „4321“, Rowohlt 2017, gut 1000 Seiten)
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