„Eigentlich hat diese Geschichte mehrere Anfänge. Ich kann mich schwer für einen entscheiden.“
Monumental ist für diese Buch der deutsch-georgischen Autorin Nino Haratischwili noch eine Untertreibung. Auf 1280 Seiten wird über fünf Generationen die Geschichte einer georgischen Familie aus Tbilissi erzählt, beginnend mit der 1900 geborenen Stasia, der Tochter eines wohlhabenden Schokoladenfabrikanten. Insgesamt werden sieben Leben erzählt: Nach Stasias das ihrer Halbschwester Christine, es folgen Stasias Kinder Kitty und Kostja Jaschi, dann Kostjas Tochter Elene, dann deren Töchter Daria und Niza. Aus der Sicht der Letzteren wird die Geschichte rückblickend erzählt (für Brilka!), und das so unterhaltsam, fesselnd und dramatisch, dass einem trotz der Fülle keine Seite zu viel vorkommt. Nebenbei erfährt man viel Wissenswertes über das Leben in Georgien und seine Rolle in der modernen europäischen Geschichte. Das titelgebende achte Leben ist das von Brilka, Darias Tochter, und besteht nur aus der Überschrift und ein paar leeren Seiten. Ein genialer Zug, versteht man doch so alle vorherigen Leben als die notwendigen Vorläufer für diese achte Leben, dessen Ausrichtung gänzlich offenbleibt. Um den Überblick über die Personen zu bewahren, ist die im hinteren Buchumschlag etwas versteckte Genealogie sehr hilfreich. Mir gefällt auch die feinsinnige Umschlaggestaltung ausgesprochen gut. Eine beeindruckende Jahrhundertsaga.
Ullstein Taschenbuch 2017, 1280 Seiten
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