@alxndr_rudolfi hat für den Blog einem umfangreichen Beitrag zu dem Buch Jelgava 94 von Janis Jonevs geschrieben. Erschienen ist dieses Buch in der Parasitenpresse, @adka_cologne. Hier seht ihr einen Auszug aus deiner Besprechung. Den vollständigen Beitrag findet ihr auf dem Blog, Link im Profil.
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Individualisierung ist ein Liebling der klassischen Soziologie. Die Herauslösung aus historischen Strukturen, einem tradierten Kulturraum, aus Familienstrukturen, religiösen Gemeinschaften und alteingesessenen Vereinen, wurde unter anderem als Freisetzungsdimension bezeichnet. Damit ist ebenso die Befreiung aus den alten Strukturen gemeint, wie die Integration in neue, stellvertretende, soziale Sicherungssysteme.
Diana im Flanellhemd
Jelgava 94 beginnt wie Die fabelhafte Welt der Amelie mit dem tragischen Tod einer Berühmtheit. Als Kurt Cobain („Kurt So-und-So“) sich am 5. April 1994 das Leben nimmt, wird Nirvana zum Pop-Phänomen, der Sänger zur Märtyrerfigur – zum Sinnbild von Widerspruch und Ablehnung der vorhergehenden Generation gegenüber. Für den Protagonisten Janis beginnt damit das Erwachsenwerden und eine Geschichte darüber, wie aus den einstigen „Lehrerlieblingen“, diejenigen werden, die sich selbst befreien wollen und die „die Erfolgreichen verachteten und die Schlechten bewunderten“.
Jānis Joņevs beschreibt in seinem, in 9 Sprachen übersetzten und mit dem Europäischen Literaturpreis ausgezeichneten Roman, die jugendliche Selbstfindungsphase im postsowjetischen Lettland, den Unsicherheiten der Freisetzung und das Wiederfinden in einer neuen Musikkultur. Das Interesse für eine Szene und die Gleichgesinnten darin beginnt bei Janis – dem Protagonisten – genau so aufzuheulen, wie das Interesse an Bier und Kippen.
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Heute gibt es einen Beitrag, den wir so 1:1 auf dem Blog veröffentlicht haben. Hier schildert unser Autor Marc ein wenig seine Leseerlebnisse zu „Das achte Leben", bei dem sich die Ereignisse mit dem Krieg Russlands gegen die Ukraine überschnitten und sein Lesen enorm beeinflusst haben. Aber lest selbst!
Ein Jahrhundert der Gewalt (und die Spirale dreht sich schon wieder)
Als ich begann, dieses Buch zu lesen (Anfang Februar), war der Angriff Russlands auf die Ukraine noch nicht aktuell, drohte aber schon am Horizont Wahrheit zu werden. Jedoch „belastete“ es das erste Drittel der Lektüre nicht und ich konnte mich mehr auf das inhaltliche Geschehen konzentrieren als es auf das aktuelle Tagesgeschehen zu interpretieren. Doch das sollte sich während der Lektüre noch ändern und zwar so gewaltig, dass es mir in der zweiten Hälfte des Buches regelmäßig die Kehle zuschnürte und den Boden unter den Füßen wegzog, wie aktuell dieses Buch an manchen Stellen auf einmal wirkte. Doch auch in der ersten Hälfte sind Szenen in diesem Buch enthalten, die einen öfter die Luft aus den Lungen geblasen haben. Dabei fängt das Buch so optimistisch an, so fröhlich und lebensbejahend, dass einem auf den ersten 50 Seiten richtig warm ums Herz wird. Die Geburt von Anastasia Jaschi, kurz Stasia, die als Figur das Leben der Familie Jaschi durch das komplette Jahrhundert begleitet, wirkt wie ein Sonnenschein zu Beginn. Auch die ersten Jahre ihrer Kindheit wirken unbelastet und mag kaum vermuten lassen, dass die Geschichte die Familie Jaschi mit aller Brutalität treffen wird. Doch erste Schatten tauchen bereits am Horizont auf und werden alsbald zu richtig dunklen Wolken und das Schicksal der Familie Jaschi wird durch die Irrungen und Wirrungen der Zeitläufte von nun an geprägt sein.
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Seit einigen Jahren läuft nun schon die @indiebookchallenge, bei der monatliche Themen vorgegeben und für diese dann Bücher vorgestellt werden. In diesem Juni des Jahres 2022 war das Thema #titelmitu , suche also Titel heraus, die ein U enthalten. Das sollte doch nicht so schwer sein, dachte sich unser Autor Marc und durchstöberte sein Regal. Und siehe da, allein die zurückliegenden Programme der unabhängigen Verlage geben allerhand Stoff für diese Challenge. Diese bunte Auswahl möchte er euch natürlich nicht vorenthalten.
Diese Challenge wird monatlich von diversen Verlagen, Buchhandlungen und Bloggern kuratiert. In diesem aktuellen Monat waren das die Buchhandlung @ocelotberlin und der @monsverlag. Und im Monat August sind dann wir mit dran 😉
Und nun viel Freude beim durchstöbern der Titel mit U, die euch Marc zusammengestellt hat.
*Atemhaut - Iris Blauensteiner @kremayrscheriau
*Überall Verwüstung. Abends Kino. - Ré Sopault @daswunderhorn
*Gute Nacht, Tokio - Atsuhiro Yoshida #cassverlag
*Herumtreiberinnen - Bettina Wilpert @verbrecherverlag
*Die Übung - Claudia Petrucci @wagenbach_verlag
*Die Vermengung - Julia Weber @limmatverlag
*Dornauszieher - Hitomi Ito @matthesundseitzberlin
*Unterm Teppich - Eva Christina Zeller #krönerverlag
*Blaues Blut - David Wonschewski @periplanetaner#wereadindie#everydayisindiebookday#wirlesenunabhängig
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