Aktuell texte ich sehr viel über Stephen Kings Werk, was ja auch logisch ist, da ich aktuell sehr viel über ihn lese. Doch abseits dessen, erforsche ich gerade sehr viele weibliche Stimmen aus dem deutschsprachigen Raum. Mareike Fallwickls neuen Roman „Die Wut, die bleibt, hatte ich euch vor kurzem vorgestellt und Kristine Bilkau werde ich demnächst Beginnen.
Dazwischen hat sich eine Frau geschoben, deren Debüt „Immer ist alles schön" hatte ich im Rahmen des Debütpreises gelesen und gemocht. Nun ist im @limmatverlag ihr zweites Buch erschienen, kein Roman, mehr Textexperiment mit Romanfragmenten. Als die Autorin an ihrem zweiten Roman arbeitet, wird sie mit ihrem zweiten Kind schwanger. Fragen drängen sich auf, ob sie noch die Kunst schaffen kann mit zwei Kindern. Ist Haushalt, Arbeit und Kunst erschaffen in einem Einklang überhaupt möglich? Über diesen Fragen grübelnd drängen die Romanfiguren in ihr Leben und es entsteht eine Art Interaktion zwischen ihnen und der Autorin, indem sie an diese Briefe schreibt, mit ihnen kommuniziert. Auch in Briefen wird sie mit ihrem Mann schreiben, einer guten Freundin und ihrer Mutter. So entsteht ein buntes Kaleidoskop an Bildern, die genau diese Zwickmühle der Mütter von heute aufzeigen, die sich aufreiben zwischen Arbeit und Familie.
Ich für meinen Teil muss dieses Buch definitv noch ein zweites Mal lesen. Da sind so viele Zwischentöne an mir vorbei gegangen, die ich beim ersten Mal nicht erkennen konnte. Das Buch geht enorm in die Tiefe und deckt ein breites Spektrum ab vom Beginn der Schwangerschaft bis in die ersten Jahre mit dem zweiten Kind. Dabei schreckt Julia Weber vor keiner plastischen Beschreibung zurück. Besonders eindrücklich fand ich dabei die Beschreibung der Geburt und wie sich das für die Autorin überhaupt angefühlt hatte. Es ist ein Buch, durchwoben von Zweifeln, ob die Autorin alles unter einen Hut bekommt und dabei trotzdem allem gerecht wird. So ist ein Werk entstanden, das eindeutig dem Satz entspricht: „Kunst beeinflusst das Leben, das Leben beeinflusst die Kunst."
Unbedingt Lesen!
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